
Auf der Weiterfahrt nach Granada sehen wir immer wieder die schneebedeckte Sierra Nevada – dieser traumhafte Anblick wird uns noch die nächsten Tage begleiten. Endlich in Granada angekommen, erkunden wir zuerst das älteste Viertel der Stadt, Albaicín, das aus weißen Häuser und vielen engen Gassen und Treppen besteht.

Am nächsten Tag machen wir uns auf in die Sierra Nevada, die von Granada nur einen Katzensprung entfernt ist. Die Ausblicke sind traumhaft, doch so viel Schnee wie gedacht, gibt es hier oben auch nicht. Es sind noch nicht alle Lifte in Betrieb, die Schneekanonen laufen auf Hochtouren. (Aber trotzdem haben wir zu dieser Zeit wohl schon mehr Schnee gesehen, wie alle Deutschen zusammen ;-)) Leider wird eine Gondelfahrt auf den Gipfel nur zu Wucherpreisen angeboten, und auch das Ausleihen von der kompletten Skiausrüstung kommt uns etwas zu teuer. Also spazieren wir durch Pradollano, die extrem touristischen Ort hier oben, mit unzähligen Sportgeschäften und Hotelkomplexen. Und man glaubt es kaum: auch hier oben findet man die „Strandneger“, nur eben mit Skianzug bekleidet und Sonnenbrillen im Angebot ;-) Mit dem Auto fahren wir bis zum höchstmöglichen Punkt auf 2.500 m und gehen zu Fuß noch ein Stück weiter hinauf. Dann ist endlich der verdiente Kaffee in der Sonne fällig, bevor wir uns wieder auf den Weg zurück nach Granada machen. Ja, man sieht die Farbe im Gesicht... Zurück in der Stadt, ziehen wir durch das ehemaligen maurischen Basars Alcaicería, wo es auch heute noch unzählige kleine arabische Geschäfte gibt. Am Abend trinken wir gemütlich ein Bierchen in einer Flamenco-Bar; die Tänzerin ist zwar nicht schlecht, aber eben nicht professionell – das müssen wir uns wohl nochmal woanders anschaun...
Am nächsten Vormittag steht dann der obligatorische Besuch der Alhambra an. Zum Glück haben wir ziemlich früh schon reserviert und kommen morgens bald an, denn als wir die Alhambra wieder verlassen, ist die Schlange etwa zehnmal so lang! Und das im Winter!!

Am frühen Nachmittag verlassen wir Granada in Richtung Córdoba, und stoppen in dem kleinen Dorf Priego de Córdoba, einem der „weißen Dörfer“. Auch hier schlängeln sich die engen Gassen zwischen den weißgekalkten Häusern den Berg hinauf, an den Hauswänden hängen unzählige Blumentöpfe und man kann sich einigermaßen vorstellen, wie es hier wohl im Sommer aussieht, wenn die Blumen blühen! Von oben haben wir Aussicht auf die endlosen Olivenfelder und –berge.
In Córdoba abgekommen, wird der Autospiegel schon nach kurzer Zeit von einem Fußgänger „mitgenommen“, aber das war ja nicht das erste Mal, und ist auch nicht schwer wieder zu reparieren. Also machen wir einen Stadtrundgang durch die kleinen Straßen. Immer wieder hat man durch die offenen Türen Einblick in die schönen Innenhöfe der Häuser.

Also geht es weiter Richtung Ronda, vorbei an endlosen Olivenbaumfeldern. Einen kleinen Abstecher legen wir ein, um die Schlucht Garganta del Chorro zu sehen. Eine fast nur einspurige Straße führt durch gigantisches Gebirge, bis wir endlich die Schlucht erreichen. Begehbar ist sie leider nicht, aber wir beobachten, wie einige Kletterer die senkrechten Felswände erklimmen. Weiter geht es vorbei and vielen Mandarinenplantagen, in denen einzelne Villen stehen. Auf der endlosen Bergstraße nach Ronda kommt uns plötzlich eine Herde Ziegen auf der Straße unter.

Der weitere Weg an die Südspitze Europas führt uns durch die Sierra de Ronda, wo man immer wieder schöne Ausblicke hat und wir an vielen kleinen weißen Dörfern vorbeikommen. Nach ein paar Stunden Fahrt erreichen wir dann endlich Tarifa, die südlichste Stadt des europäischen Festlandes, an der Straße von Gibraltar. Der Ort ist ein Surferparadies, und dementsprechend viele Wassersportler sind natürlich unterwegs. Von der Küste sehen wir die Berge des anderen Kontinents – Afrika! Nach einer kleinen Erfrischung in der Sonne machen wir ein kleines Mittags-Picknick am Strand und machen uns dann wieder auf den Weg.

Als wir nach Cádiz reinfahren, versinkt die Sonne gerade im Meer... Am Abend feiern wir in einer Tapasbar gemütlich in den Geburtstag von Michi rein... und machen uns einen Spaß daraus, bei den Bestellungen für Spanier unaussprechliche Namen anzugeben (die sie dann durchs Mikro sagen, wenn die Bestellung abzuholen ist) :D
Am Morgen schauen wir uns die Stadt an, die ganz ehrlich eine der hässlichsten ist, die ich bis jetzt in Spanien gesehen habe! Sie hat wirklich gar nichts zu bieten, außer dass sie die älteste Stadt Europas ist und auf einer Landzuge quasi direkt im Meer liegt.

Kurz vor Sevilla halten wir an einer Ausgrabungsstätte einer römischen Siedlung. Zu sehen sind Reste der Römerstadt sowie ein riesiges Amphitheater.
Den Abend in Sevilla lassen wir ruhig angehen, nachdem wir in unser Appartement eingezogen sind. Nach einem gemütlichen Kaffee haben wir kostenlos (!) die Gelegenheit, eine ziemlich professionelle Flamenco-Show zu sehen, und noch dazu in einer richtig netten Bar mit viel Ambiente!
An Sylvester steht zuerst ein ausführlicher Stadtrundgang durch Sevilla auf dem Programm. Da für Studenten gratis, besichtigen wir den Alcázar, einen orientalischen Festungspalast. Er ist ähnlich schön wie und vergleichbar mit der Alhambra in Granada, aber natürlich ein gutes Stück kleiner. Trotzdem sind jede Menge Touristen unterwegs – ich möchte gar nicht wissen, was hier im Sommer los ist, und wir sind sehr froh, dass wir jetzt im Winter durch Andalusien fahren (nicht so unerträglich heiß und nicht ganz so viele Touristen!) In der Stadt stehen viele größere und kleinere Paläste, und natürlich gibt es auch hier eine Kathedrale, doch die hat wegen Feiertags leider geschlossen, genauso wie die Giralda, von der aus man einen super Blick über die Stadt hätte.

Das hatte gar nicht mal so viele schlechte Seiten, denn so ausgeschlafen haben wir wahrscheinlich noch nie ein neues Jahr begonnen ;-) Nach einem gemütlichen Frühstück machen wir uns (jetzt nur noch zu viert, ohne Lisa) auf den Weg Richtung Portugal...
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