18. November 2006

Fiestas de Químicas

Ausnahmezustand in der Chemie-Fakultät der Uni: Da am 17.11. Namenstag des Patrons dieser Fakultät ist (jede Fakultät hat hier einen eigenen Namenspatronen), ist die gesamte Fakultät schon Wochen vorher am Vorbereiten für die größte Feierlichkeit der Uni und der Stadt: die legendären Fiestas de Químicas. Erstmal bekommt jeder Student ein T-Shirt der Fakultät. Und da sie ja Chemiker sind, noch jeder einen weißen Kittel, auf dem dann gekennzeichnet ist, ob man „L“ ist – also ein Frischling an der Uni (kommt von den Fahrschulen – die haben immer ein „L“ auf dem Dach, und wenn man frisch den Führerschein gemacht hat, muss man im Auto hinten ein Jahr lang ein „L“-Schild hängen haben), oder schon XL oder XXXXXXXL (X steht für die studierten Jahre). Neun Tage vorher treffen sich dann alle Studenten der Fakultät morgens, um am ersten Tag einen Becher (ekligen) Rotwein zu trinken, am zweiten Tag zwei usw., bis zum Tag der Party eben neun Becher. An den ersten Tagen geht man dann auch noch regulär zur Vorlesung, doch die letzten Tage ist kurzerhand vorlesungsfrei ... auch nicht übel – nur blöd, dass ich nicht Chemie studiere ;-). Am Donnerstag ist also der erste Tag der Party – geht morgens los mit den neun Bechern und ziemlich bescheuerten Trinkspielchen (gut, dass ich nicht Chemie studiere), bevor dann am Abend mit zwei Live-Bands die eigentliche Party eingeläutet wird. Irgendwann erscheinen wir dann auch – die Busse in der Stadt sind restlos überfüllt, es werden Sonderbusse eingesetzt, schließlich müssen einige tausend Leute ans Ende der Stadt gekarrt werden. Vor dem Partygelände findet schon der typische Botellon statt – also trinken im freien – obwohl es ca. 5 Grad hat ... Spanier ... Endlich sehen wir dann das Partyzelt – kaum zu glauben, aber wahr: ein riesiges Bierzelt ... das ganze wird also zu einer Art Bierzeltdisco ausarten – ok, wenn wir da schon in Deutschland nicht hingehn, dann wenigstens in Spanien ;-). Es ist dann auch wirklich genauso, mit einer Besonderheit: es gibt Calimocho (also Wein mit Cola) aus der Zapfanlage ... Spanier.

Nicht, dass die Party nach einem Tag schon zu Ende wär. Erst mal geht es nach Ende der Bierzeltdisco weiter in die Innenstadt in die legendären Kneipenzonen – und am nächsten Abend fängt das ganze wieder von vorne an. Diesmal hören wir uns auch die Live-Bands an, die eigentlich ziemlich gute Musik machen, doch leider ist das Wetter an diesem Abend noch schlechter – es regnet in Strömen und ist ziemlich windig, natürlich auch dementsprechend kalt. Deshalb zieht es nicht wirklich viele Leute auf die Party ... und gibt uns die Gelegenheit, relativ früh wieder nach Hause zu gehen ... schadet auch mal nix.

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